1915-10-16-DE-006
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Quelle: DE/PA-AA/R 20090
Zentraljournal: 1915-A-29995
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 10/16/1915 04:52 PM
Telegramm-Ankunft: 10/16/1915 05:35 PM
Praesentatsdatum: 10/16/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 488
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Reichskanzler (Bethmann Hollweg) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Erlaß


Gr. Hauptquartier, den 16. Oktober 1915

Unter Bezugnahme auf Telegramm Nr. 1416 {A 29824}. [Dok. 1915-10-13-DE-005 sowie Dok. 1915-10-16-DE-005]

Von Falkenhayn ist der Ansicht, daß auch schon jetzt die griechischen Kräfte nicht annähernd ausreichen, um die gelandeten Entente-Truppen zu entwaffnen und zu internieren. In Salonik steht ein Corps dessen Bezirk aber bis an die bulgarische Küstengrenze reicht; von Kavala kann nicht weggezogen werden. Ein anderes Korps soll nach Salonik verschifft werden. Diese Maßregel ist aber erst beschlossen, ihre Ausführung wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Unter diesen Umständen würde die Entente einen Versuch in der angedeuteten Richtung aller Wahrscheinlichkeit nach mit Gewalt begegnen; die geplante Anregung enthält also mehr oder weniger einen Rat zum Krieg auf unserer Seite, könnte also leicht das Mißtrauen des Königs gegen uns erwecken. V. Falkenhayn würde natürlich Griechenland gern aktiv auf unserer Seite sehen, hält es aber angesichts der ihm dann drohenden Gefahren für unwahrscheinlich, daß der König sich ohne Zwang dazu entschließt. Dagegen ist er sehr dafür daß Mirbach anregt man solle gegen den langen Aufenthalt der gelandeten Truppen nochmals protestieren und sie zum Verlassen des Landes auffordern.

Es empfiehlt sich demnach wohl die Mirbach gegebene Instruktion entsprechend zu ändern.


[Bethmann Hollweg]



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