Großwesir sagte mir, Griechenland biete jetzt Beteiligung des Sultans an der Bestellung eines General-Gouverneurs für die Inseln an, verlange aber Defensivbündnis. Ihn interessiere jetzt weniger das Schicksal der Inseln als die Bündnisfrage. Eine schwache Allianz wie die türkisch-griechische sei gezwungen sich unter den Schutz derjenigen Mächte zu stellen, die ihr am gefährlichsten werden könnten. Wer werde sonst z.B. die Türkei schützen, wenn Rußland den Abschluß des Bündnisses mit einer Bedrohung Armeniens beantworte? Die Türkei müßte bis ihre Reformen ein gewisses Niveau erreicht hätten, neutral bleiben, dann aber in eine Kombination eintreten, welche mit Anspruch auf Gleichberechtigung sich dem Dreibund oder dem Dreiverband anschließen könne. Ihm und seinen näheren Freunden schwebe als Ideal immer noch das bulgarisch-rumänisch-türkische Bündnis als Sekundogenitur des Dreibunds vor. So lange noch eine Richtung in dieser Richtung bleibe, wolle er die Türkei nicht an ungewisses Schicksal Griechenlands binden. In der Überzeugung von der Richtigkeit einer derartigen Politik gehe er sogar soweit zu erklären, daß er, gezwungen, zwischen Bündnis und Verzicht auf die Inseln zu wählen, sich für die Aufgabe der Inseln entscheiden würde, falls vorher die gänzliche Entfernung der griechischen Bevölkerung von der kleinasiatischen Küste durchgeführt sei. Man dürfe dies natürlich nicht jetzt schon in Athen bekannt geben. Nach erfolgreicher Beendigung der Arbeiten der gemischten Kommission werde aber die Türkei die Annexionserklärung ruhig hinnehmen. Auch das Eintreffen der Dreadnoughts werde an dieser Haltung nichts ändern.