1916-06-07-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20075
Zentraljournal: 1916-A-15167
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 06/07/1916 02:20 PM
Telegramm-Ankunft: 06/08/1916 07:00 PM
Praesentatsdatum: 06/09/1916 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 347
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Athen (Mirbach) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Athen, den 7. Juni 1916

Für Chef des Generalstabs des Feldheeres.

Antwort auf Telegramm 13164 P.

Wie schon früher gemeldet versucht Entente mit allen Mitteln Reibung wenn möglich schweren Zwischenfall zwischen Griechenland und Bulgarien herbeizuführen. Zu diesem Zweck werden auch Banden in Salonik gebildet. Unzufriedene Elemente sind genug vorhanden: Flüchtlinge aus Kleinasien, aus den von Entente und uns besetzten Gebieten, einige griechische Deserteure. Falls es diesen Ententebanden, denen gegenüber griechische Regierung besonders jetzt nach Verhängung Belagerungszustandes durch Sarrail ziemlich machtlos ist, gelingen sollte, ernsten Zwischenfall herbeizuführen, wird Entente Verantwortung selbstverständlich Griechenland zuschieben, um Bulgarien zu reizen. Es ist sicher, daß Entente Teile dieser Banden zur Täuschung in griechische oder ähnliche Uniform streckt.

Abzeichen griechischer Antarten, gegen die von griechischer Regierung nach zweitem Balkankrieg mit aller Schärfe vorgegangen wurde und die so gut [wie] verschwunden waren, war übrigens kurz geschorenes Haar im Gegensatz zu langem Haar bulgarischer Komitatschis.

Soweit griechische Macht in Mazedonien noch reicht, wird auch jetzt jede Bandenbildung verhindert.

Sofia benachrichtigt.

Militär-Attaché Athen.


[Mirbach]



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