Für den Augenblick sieht sich die Lage wieder freundlicher an für die Türkei. Die Vilajets von Bitlis, Wan, Erserum und Trapezunt sind zwar verloren, und die türkische Armee außerhalb Konstantinopels soll nach Ansicht der deutschen Offiziere, die in ihr dienen, sich in einem jämmerlichen Zustande befinden; aber trotzdem ist Kut-el-Amara gefallen, wodurch das türkische Selbstbewußtsein wieder gehoben und damit zugleich auch wieder eine gelinde Überhebung in das türkische Gemüt eingezogen ist. Vorher hatten sie auf Verdun ihre Hoffnungen gesetzt, jetzt glauben sie wieder mehr an sich selbst. Mit der besseren Jahreszeit und den Spenden der im türkischen Reiche besonders gütigen Natur sind auch die dunklen Nahrungssorgen wieder mehr in den Hintergrund gerückt. Die Hauptstadt lebt zwar noch von der Hand in den Mund, und wenn einige Tage der Kornzug aus Rumänien ausbliebe, so würde sofort ein bedenklicher Mangel hier eintreten; aber die Leute haben sich an diesen Zustand gewöhnt, und es wird nicht mehr viel darüber nachgedacht. Auch die Ernte in Kleinasien steht besser als erwartet wurde, kurzum es sieht für den Augenblick alles viel rosiger aus als im Winter. Auch die Unzufriedenheit mit den hiesigen Machthabern und deren deutschfreundlicher Politik ist durch die inzwischen eingetretenen günstigeren Verhältnisse wieder verstummt. pp.