Aus sicherer Quelle: Griechischer Militärattaché Bukarest meldet vom 5. Oktober n St.:
Grund für Mißglücken Donau-Übergangs Zerstörung der Brücke durch Österreichische Monitoren …[Gruppe unverständlich]… Fehlschlags Bratiano, der ganze Verwaltung in Händen hat und Land in Krieg führte, ohne bereit zu sein. Chef des Generalstabs Iliesco anzweifelt nicht Fehler Ernennung Kranniceano zum Führer 2. Armee; man hat kein Vertrauen zu ihm. Bis jetzt wurden wegen Unfähigkeit abgelöst: Führer 3. …[Gruppe unverständlich]… Führer 3. Armee, Führer 5. Korps, 2 Obersten, 1 Major, außerdem nach Zeitungen noch 2 Obersten mit Verlust Uniform zu tragen wegen Feigheit vor dem Feinde. Viele höhere Offiziere unfähig zur Führung. Viele Verwundete sprachen abfällig über Verhalten Offiziere. Verluste der Rumänen an Verwundeten und Gefallenen bisher groß.
Großes Vertrauen besitzt General Averesco, dessen Fähigkeit allgemein anerkannt; übernahm Führung russisch-rumänischer Truppen im Süden. Familien abreisen von Bukarest aus Furcht vor Flugzeugen. Rumänisches Flugwesen völlig unfertig und unfähig zu Bekämpfung Gegners, der bisher unbehelligt verschiedene Städte und Eisenbahnen beschädigte. Viele Opfer. Französische Flieger angekommen zur Ausbildung Rumänen. Franzosen erhalten 3000 Franken monatlich, 200000 Franken Entschädigung für Familie bei Todesfall.
Auch viel französische Artillerie-Offiziere eingetroffen für Ausbildung Rumänen an kürzlich angekommenen schweren Geschützen; andere für Organisation Munitionsfabriken. Rumänische Artillerie schlecht ausgebildet. Mangel an Ärzten und Arzneien.
Rumänien war für Krieg nicht bereit; militärische Führung mangelhaft. Trotzdem nicht möglich, daß Rumänien unterliegt, da Gegner keine großen Kräfte zur Verfügung und bisher nur rumänische Fehler ausnutzte. Rumänien außerdem viel Reserven. Man hat angefangen Fehler zu erkennen und unter Leitung der französischen Offiziere abzustellen. Auch Russen unterstützen mit vielem Eifer Kampf in Rumänien durch Sendung von Truppen und Kriegsmaterial.