1914-07-29-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 1913
Zentraljournal: 1914-A.S.-1465
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 07/29/1914 07:02 PM
Telegramm-Ankunft: 07/30/1914 05:40 AM
Praesentatsdatum: 07/30/1914 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 382
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Botschafter in Konstantinopel (Wangenheim) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 382
Therapia, den 29. Juli 1914

Antwort auf Telegr. Nr. 275

Seit Beginn der Krisis hat Markgraf Pallavicini mir die geheimsten Aus- und Eingänge seiner Botschaft - selbst Telegramme mit Vermerk „selbst entziffern“ - mitgeteilt. In der Bündnisfrage war Zusammenarbeit schon dadurch geboten, daß Großwesir, abgesehen von seinen letzten Propositionen, selbst immer mit uns beiden verhandelte. Ich glaube nicht, daß ein Bündnis ohne Beteiligung Österreichs zustande kommen kann, denn die Pforte wird sich auf eine Allianz bloß für die Dauer der jetzigen Krisis keinesfalls einlassen. Es wäre der Fall denkbar, daß Rußland nicht Österreich, sondern die Türkei angreift, in welchem Fall wir Rußland den Krieg erklären müßten, ohne daß für Österreich casus foederis einträte. Es ist daher nicht unbedenklich, Österreich von jetzt an ganz im Dunkeln zu lassen. Markgraf Pallavicini würde mir mein Schweigen übel nehmen, besonders wenn er auf anderem Wege - etwa durch den Großwesir - erfährt, daß ich hier verhandele. Sobald eine Basis zwischen Großwesir und mir gefunden ist, würde ich bitten, mich zu einer vertraulichen Mitteilung an Pallavicini zu ermächtigen.

Beginn der Verhandlungen voraussichtlich heute Abend.


[Wangenheim]
[Antwort Jagow 30.7.(Nr. 284)]

Mit streng vertraulicher Mitteilung an Markgraf Pallavicini einverstanden, sobald E.E. aus Unterhandlung mit Großwesir Überzeugung gewonnen haben, daß Türkei auf skizzierten Vorschlag im Wesentlichen eingeht.

[Bemerkung Bethmann Hollweg]

wichtig, auch ich hatte schon darauf aufmerksam gemacht.



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