1914-11-15-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 22403
Zentraljournal: 1914-A.H.-2323
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 11/15/1914 01:13 PM
Telegramm-Ankunft: 11/15/1914 04:30 PM
Praesentatsdatum: 11/15/1914 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 1062
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt (Zimmermann) an das Große Hauptquartier (Jagow)

Telegraphischer Bericht



Nr. 1062.

Berlin, den 15. November 1914

Der K. Gesandte in Athen telegraphiert unter Nr. 660:

„Erfahre, dass Venizelos englische Forderungen, betreffend Entsendung von 40000 Mann griechischer Truppen nach Egypten, bei Euerer Exzellenz hat dementieren lassen. Dass ähnliche Forderungen seitens Tripelentente unter grossen Versprechungen hier stattgefunden haben, unterliegt keinem Zweifel und wird, wie ich höre, von Umgebung Venizelos’ bestätigt. Venizelos hat vorläufig alles abgelehnt und wird neutral bleiben und zwar so lange, bis entweder Bulgarien Serbien angreift und Griechenland dann Rumänien auf seiner Seite weiss, oder es der Türkei sehr schlecht geht oder man hier den Eindruck gewinnt, dass wir unterliegen.

Italienischer Kollege erkundigte sich heute bei mir, ob mir etwas bekannt sei, dass Tripelentente für Eingreifen Dodekanes versprochen habe. Habe geantwortet, ich könne dies nicht beweisen, sei aber überzeugt davon.

Frankreich hat weiter Anzahlung von 20 Millionen auf griechisches Restguthaben gezahlt. Geldnot war hier gross, es werden keine Gehälter gezahlt.

Das im Eingang erwähnte Dementi hat mir Theotokis auf meine Frage erteilt.“

Wien, Rom Konstantinopel, Bukarest, Sofia verständigt. Kriegsministerium und Generalstab informiert.


[Zimmermann]



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