Ich erklärte zunächst auf das allerbestimmteste, daß, nachdem die Schiffe auf Wunsch der Türkei hierhergeschickt worden seien, sie selbstverständlich nicht wieder aus den Dardanellen ausfahren würden - vielleicht einem sicheren Untergang entgegen. Ebensowenig könne von Desarmierung die Rede sein. Die Schiffe würden so oder so demnächst zur kriegerischen Verwendung im Schwarzen Meer den Bosporus durchfahren müssen. Die Folgen habe die Türkei selbstverständlich mit zu tragen, da sie ja ausdrücklich die Unterstützung durch unsere Flotte gewünscht habe.
Nach mehrstündiger Beratung erklärten mir die Minister: „Sobald Bulgarien sich in Bewegung setzt (bis jetzt habe es nicht einmal mobilisiert), stelle die Türkei ihre gesamte Land- und Seemacht zu beliebiger Verwendung dem deutschen Hauptquartier zur Verfügung. Bis Bulgarien sich gebunden hat, kann die Pforte die Ausfahrt der Schiffe ins Schwarze Meer nicht zugeben. Sie wird aber, um den Aufenthalt der Schiffe in den Meerengen motivieren zu können, morgen erklären, daß die Türkei die Schiffe als Ersatz für die von England konfiszierten Dreadnoughts gekauft habe. Die Schiffe sollen nach einer abgelegenen Stelle des Marmara-Meeres gehen, wo die Annäherung fremder Fahrzeuge verhindert werden kann. Nach Envers Ansicht braucht die Göben zum Kohlen und Erholen der Mannschaft mindestens 5 bis 6 Tage. Ist bis dahin keine Entscheidung wegen Bulgarien gefallen, so schlägt Pforte einen Scheinverkauf der Schiffe vor. Türkei macht ihr Eingreifen nicht von einem Vertrag mit Bulgarien abhängig, sondern will nur einen praktischen Beweis haben, daß Bulgarien für uns marschiert. Im übrigen wird Pforte die Idee des Vierbundes weiter verfolgen. Die Neutralität soll dann nur zwischen den Kontrahenten gelten, nicht etwa aber gegen Rußland.