„Hiesige Lage ist folgende.
Nach Ansicht der deutschen Seeoffiziere ist es höchst zweifelhaft, ob die Dardanellen gegen gewaltsamen englischen Angriff gehalten werden können. Dazu würden schon die jetzt vor den Dardanellen liegenden 5 englischen Kreuzer und 12 Torpedoboote genügen. Ob Göben und Breslau einen solchen Angriff verhindern könnten, ist mindestens zweifelhaft, da sie wegen Gefahr feindlicher Torpedoangriffe etwa sechs Stunden Fahrt von den Dardanellen entfernt liegen. Ein Verlust der Dardanellen macht jede türkische Aktion unmöglich, da die rückwärtigen Verbindungen nach Anatolien gehen. Unternimmt Türkei einen Vorstoß gegen Odessa, wozu die deutschen Schiffe ins Schwarze Meer fahren müssten, dann ist die Gefahr eines englischen Handstreichs besonders groß und könnte höchstens aus politischen Gründen unterbleiben. Ich folgere hieraus, daß Göben und Breslau sich nicht früher von hier fortbewegen dürfen, als bis die Dardanellen ausreichend gesichert sind. Dadurch wird aber eine türkische Aktion gegen Odessa vorläufig unmöglich. Es bleibt nur ein Angriff auf Serbien, natürlich in Gemeinschaft mit Bulgarien, der auch militärisch am schnellsten zu wichtigen Erfolgen führen würde, da er die österreichischen Truppen in Serbien für den Kampf gegen Rußland frei macht.“ Laffert.