1914-11-29-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 22403
Zentraljournal: 1914-A.H.-2622
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 11/29/1914 09:20 PM
Telegramm-Ankunft: 11/30/1914 12:45 PM
Praesentatsdatum: 11/30/1914 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 76ß
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Botschafter in Rom (Flotow) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 760.

Rom, den 29. November 1914

Herr Singer meldet: Ali Bey Chamsy hier aus Constantinopel eingetroffen mitteilte, Großwesir habe Khedive sagen lassen, daß Türkische Expedition nach Egypten nur türkischen nicht egyptischen Interessen dienen solle. Khedive möge sich keinen Illusionen bezüglich Egyptens Unabhängigkeit hingeben. Chamsy soll nun den gleichfalls hier anwesenden Prinzen Mohammed Ali veranlassen, nach Deutschland und Österreich zu gehen, um dort für die Interessen des Khediven, vor allem für die Erhaltung seines Thrones zu wirken. Chamsy selbst fährt Donnerstag Egypten, um dahin zu wirken, daß egyptische Bevölkerung Türken Mithilfe versagt, weil sich Khedive durch Said Halim und Genossen in seinen vitalsten Interessen geschädigt, in seiner Existenz als Souverän bedroht fühlt. Singer rät dringend, in Constantinopel darauf hinzuwirken, daß von England geschaffener künstlicher Gegensatz zwischen Khedive und türkischer Regierung beseitigt werde. Man solle dem Khediven so viel wie möglich versprechen und ihm auch gestatten, das Heer nach Egypten zu begleiten. Das wichtigste sei jetzt, die Engländer zu vertreiben, das Schicksal der Dynastie könne später geregelt werden.

[Flotow]



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