1914-09-28-DE-006
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Quelle: DE/PA-AA/R 19907
Zentraljournal: 1914-A-24360
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 09/28/1914 03:40 PM
Telegramm-Ankunft: 09/28/1914 10:05 PM
Praesentatsdatum: 09/29/1914 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 915
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Botschafter in Konstantinopel (Wangenheim) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 915.

Therapia, den 28. Septebmer 1914

Im Anschluß an Telegramm Nr. 906 {A 24194}. Herr Mallet hatte vorgestern dem Großvesir gegenüber die frühere englische Drohung, daß Göben und Breslau außerhalb der Dardanellen als feindliche Schiffe behandelt würden, dadurch verschärft, daß er kriegerische Maßnahmen gegen sämtliche türkische Kriegsschiffe, welche die Dardanellen verlassen würden, ankündigt. Er begründet diese Maßnahmen mit Hinweis auf Gefahr, daß türkische Schiffe unter deutschen Offizieren die Flotte der Alliierten überraschend angreifen könnten. Eigentliche Ursache der englischen Drohung ist offenbar U 9. Auf die Mitteilung englischen Botschafters und deren Bestätigung durch Meldung türkischen Torpedoboots wurde Schließung der Dardanellen angeordnet, jedoch vorläufig nur eine abschließende Minensperre gelegt. Den Ententebotschaftern, welche noch gestern Abend gegen Sperrung protestierten, erwiderte Großvesir, Dardanellen würden geöffnet werden, sobald englisch-französische Flotte sich zurückgezogen hätte, womit Gefahr sowohl für letztere als für Türkei geschwunden wäre.

[Wangenheim]



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