1916-12-06-DE-002
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Quelle: /PA-AA/R 20110
Zentraljournal: 1916-A.S.-4439
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Praesentatsdatum: 12/07/1916 p.m.
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Die Königin der Hellenen (Sophie) an den deutschen Kaiser (Wilhelm II)

Telegraphisches SChreiben


Athen, den 6. Dezember 1916

Abschrift.

An Seine Majestät den Kaiser

Wie durch Wunder sind wir heil nach einem dreistündigen Bombardement durch die französische Flotte, die gegen das Schloß ohne vorherige Benachrichtigung schoß. Die Granaten platzten in großer Nähe. Wir flüchteten in den Kellern. Auch am nächsten Tag haben starke Kämpfe in den Straßen stattgefunden. Die Venizelisten schossen aus den Häusern.

Die Armee und das Volk haben sich prachtvoll bei den Kämpfen gehalten. Sie wachen und halten treu zu uns. Das Blatt hat sich gewendet. Es war ein großer Sieg gegen vier Großmächte, deren Truppen vor den Griechen geflohen sind, und die sich später unter Eskorte griechischer Truppen zurückzogen. Der Athener Bürgermeister ist verhaftet. Viele Verhaftungen. Die Panik legt sich. Die Athener Garnison ist auf zehn Regimenter verstärkt worden. Große Erregung darüber, welche die Forderungen der Entente sein werden.

Alle gesund. Große Nervenspannung.

Wir sind auf alles vorbereitet. Wir sind informiert, daß Note angekommen ist und daß man die Wiederherstellung der Kontrolle und den freien Durchgang der Alliierten Truppen verlangen wird.

Bitte benachrichtigen wann Macedonische Armee verstärkt genug sein wird um definitive Offensive zu unternehmen.

Viele Grüße. Wir gedenken Eurer.


[Sophie]



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