1915-09-29-DE-006
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Quelle: DE/PA-AA/R 20015
Zentraljournal: 1915-A-28586
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 09/29/1915 01:45 PM
Telegramm-Ankunft: 10/01/1915 07:55 AM
Praesentatsdatum: 10/02/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 91
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Marineattaché in Athen (Grancy) an den Admiralstab der Marine

Telegraphischer Bericht


Athen, den 29. September 1915

Ganz geheim.

Aus sicherer Quelle:

I. Zirkularnote aus Athen an griechische Gesandtschaften bei der Entente und Balkanstaaten:

Auf bulgarische Teilmobilmachung hat Regierung dem Könige gleiche Maßnahmen vorgeschlagen, um Serbien zu Hilfe zu eilen. Da Generalstab sich sträubt, in gemeinsamen Kampf mit Serbien gegen Bulgarien die für den Bündnisfall zugesicherten 150000 Mann anzubieten, habe ich schleunigst die Ententegesandten berufen und ihnen vorgeschlagen, bei ihren Regierungen anzufragen, ob diese geneigt wären, durch Truppenentsendungen nach Saloniki das Deficit des serbischen Kontingents auszugleichen. Die griechische Regierung würde aus diesen Zusicherungen ein starkes Argument schöpfen, das vielleicht auf die Entschlüsse Griechenlands ausschlaggebenden Einfluß ausüben würde.

II. Telegramm aus Athen an griechischen Gesandten Bukarest: Wäre rumänische Regierung bereit zu gemeinsamer oder gleichzeitiger Demarche Sofia, um bulgarischer Regierung zu erklären, daß jeder Angriff auf Serbien weder Griechenland noch Rumänien gleichgültig sein könne.

Die Nachrichten in Telegramm No. 90 dürften auf diese Noten Bezug haben.


[Marineattaché v. Grancy]



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