Aus allen diesen Erwägungen komme ich zu dem Schluß, daß wir unseren Widerstand gegen die gefährlichen Punkte des Projekts nicht aufgeben dürfen, dagegen aber mit Nachdruck für die Durchführung des türkischen Reformprogramms eintreten müssen, wobei wir Rußland dadurch entgegenkommen können, daß wir uns für eine möglichst unabhängige und starke Stellung der Generalinspekteure und eine Kontrolle der Reformen durch die Botschaften einsetzen. Auf diesem Wege können wir zu einer Verständigung mit der Pforte gelangen, während der andere Weg ins Ungewisse führt. Eine einseitige Unterstützung des russischen Programms scheint mir schon durch Rücksicht auf unsere öffentliche Meinung ausgeschlossen.
Die Gefahr, daß Rußland eines Tages in Armenien einrückt, besteht ganz unabhängig von der Armenierfrage, die doch nur als Vorwand dient. Wird Rußland den Mut haben, sich von dem europäischen Konzert zu trennen und damit die Gefahr eines europäischen Konflikts heraufzubeschwören? Ohne England wird Rußland den Schritt kaum wagen, und wenn England den Untergang der Türkei will, so können wir sie allein nicht retten. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung gibt es für uns nur ein sicheres Mittel, die Türkei vorläufig zu retten, die offene Erklärung, daß wir uns bei der Teilung nicht ausschließen lassen. Letzteres war auch die Meinung Mahmud Schewkets.
2 Gruppe fehlte.