1915-07-10-DE-011
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Quelle: DE/PA-AA/BoKon/169
Botschaftsjournal: A53a/1915/4184
Erste Internetveröffentlichung: 2000 März
Edition: Genozid 1915/16
Telegramm-Abgang: 07/10/1915 06:00 PM
Telegramm-Ankunft: 07/11/1915 09:30 AM
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: No. 8
Zustand: A
Letzte Änderung: 04/22/2012


Der Vizekonsul in Mossul (Holstein) an die Botschaft Konstantinopel

Telegraphischer Bericht



No. 8

Mossul, den 10. Juli 1915

Der frühere Mutessariff von Mardin, zur Zeit hier, mitteilt mir folgendes:

Der Vali von Diarbekir, Reschid Bey, wüte unter der Christenheit seines Vilajets wie ein toller Bluthund; er hat vor kurzem auch in Mardin siebenhundert Christen (meistens Armenier) darunter armenischen Bischof in einer Nacht durch aus Diarbekir speziell entsandte Gendarmerie sammeln und in der Nähe der Stadt wie Hammel abschlachten lassen. Reschid Bey fährt fort in seiner Blutarbeit unter Unschuldigen deren Zahl wie der Mutessariff mich versicherte, heute zweitausend übersteigt.

Falls d. Regierung nicht sofort ganz energische Massnahmen gegen Reschid Bey ergreift, wird muselmanische niedere Bevölkerung d. hiesigen Vilajets gleichfalls Christenmetzeleien beginnen. Die Lage hier in dieser Hinsicht wird täglich drohender.

Reschid Bey sollte sofort abberufen werden womit dokumentiert würde dass die Regierung seine Schandtaten nicht billigt und wodurch allgemeine Erregung hier beschwichtigt werden könnte.

Bitte telegraphische Empfangsbestätigung dieses Telegramms.


[Holstein]
[Telegraphische Antwort Wangenheim 11.7.]

Telegr. No. 8 erhalten, werde Inhalt Pforte mitteilen.



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