1915-11-08-DE-006
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Quelle: DE/PA-AA/R 20025
Zentraljournal: 1915-A-32434
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 11/09/1915 12:30 AM
Telegramm-Ankunft: 11/09/1915 06:54 AM
Praesentatsdatum: 11/09/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 2607
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Geschäftsträger in Konstantinopel (Neurath) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Pera, den 8. November 1915

Antwort auf Telegramm Nr. 2148 {A 32015}.

Ich habe die Frage der Griechenverfolgungen heute erneut bei der Pforte zur Sprache gebracht. Talaat Bey hat zugegeben, daß aus einzelnen Ortschaften in Thrazien die griechische Bevölkerung zur Auswanderung veranlaßt worden sei, um den aus den abgetretenen Gebieten eingewanderten Muselmanen platzzumachen, auch habe der neue Wali von Adrianopel aus Übereifer die Expatriierung von thrazischen Griechen angeordnet. Ihre Zahl könne aber 1000 nicht übersteigen.

Auf dringende Vorstellungen hat Talaat Bey in meiner Gegenwart die telegraphische Weisung gegeben, daß die sämtlichen Griechen in Herakleia in ihre Heimatdörfer zurückzubringen seien und jede weitere Griechenverfolgung unbedingt zu unterbleiben habe.


[Neurath]



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