1914-09-06-DE-004
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Quelle: DE/PA-AA/R 22402
Zentraljournal: 1914-A.H.-676
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 09/06/1914 11:00 PM
Telegramm-Ankunft: 09/07/1914 01:50 AM
Praesentatsdatum: 09/07/1914 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 308
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt (Zimmermann) an das Große Hauptquartier (Jagow)

Telegraphischer Bericht



Nr. 308

Berlin, den 6. September 1914

Der K. Botschafter in Konstantinopel telegraphiert unter 728:

„Der Einfluß, den Verkauf Breslau und Göben an Türkei auf öffentliche Meinung hier ausübt - im Gegensatz zu Verhalten Englands in Kriegsschiffsfrage - hat einen derartigen Umfang angenommen, daß ein ernsthafter Rückschlag, dem auch die Regierung nicht widerstehen könnte, möglich ist, falls Zweifel an der Echtheit Verkaufs im Volk aufkommen. Mit Rücksicht darauf darf ich Euere Exzellenz bitten, beide Schiffe anweisen zu wollen, auch im Ernstfall beim Auslaufen aus den Meerengen die türkische Flagge zu führen.

So unangenehm dies für deutsche Besatzung sein mag, werden doch auch deutsche Offiziere und Reservisten hier unter türkischer Flagge kämpfen.

In einiger Zeit werden bei dem Geldmangel der Regierung Unterstützungen von uns für militärische Zwecke notwendig werden, besonders in Geld. Zunächst halte ich es für richtig der Türkei derartige Unterstützungen für die in unserem speziellen Interesse zu unternehmenden Maßnahmen zuzuwenden, wie der Vorstoß nach Egypten, von dem Türkei direkten Vorteil sich nicht versprechen kann. Später dürften allerdings auch Subsidien für europäische Armee in Frage kommen.“

Diesseits lediglich 4 Stellen informiert.


[Zimmermann]
[Antwort Jagow 7.9.]

Auf Tel. No. 308.

Bitte Constantinopel telegraphiren:

S.M. der Kaiser haben befohlen, daß Goeben u. Breslau auch weiter türkische Flagge führen sollen. Bitte dies Admiral mitteilen.


[Chef des Marinekabinetts (Müller) an Auswärtiges Amt]

Seine Majestät der Kaiser befehlen folgendes Telegramm durch A.A. Chiffre an Botschafter v. Wangenheim:

Für Admiral Souchon. Seine Majestät der Kaiser befehlen, daß türkische Flagge auf unseren Schiffen wehen bleibt so lange dies nach Ansicht des Botschafters oder nach direktem Befehl von Seiner Majestät politisch geboten ist. Dies gilt auch für etwaige militärische Aktionen.



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