„Türkische Fragen nach dem Zeitpunkt, zu welchem die Verbindung zwischen Ungarn und Bulgarien frei wird, häufen sich und werden dringender. Was soll ich antworten? Der Moment, wo die türkische Aktionskraft und -Lust aufhören werden, lässt sich voraussehen. Herrn von Nimptsch ist unterwegs von österreichischen Offizieren gesagt worden, Operation in Serbien sei „schwierig und im Winter undurchführbar“. Aus diesen Gesprächen gewann Herr von Nimptsch den Eindruck, dass Oesterreich-Ungarn die türkische Kooperation überhaupt nicht ernst nimmt und jedenfalls nur im beschränkten Maße zu unterstützen beabsichtigt. Dies stimmt zusammen mit der bereits gemeldeten Beobachtung, dass Oesterreich vor allem die egyptische Expedition aus Furcht vor Italien verhindern möchte. Markgraf Pallavicini bezeichnete mir in vertraulichen Gesprächen die Hineinziehung der Türkei in den Krieg und die Erklärung des heiligen Krieges als gänzlich verfehlt.“
4 Stellen und Wien informiert. Ueber Entschließungen der Obersten Heeresleitung hinsichtlich gemeinsamer deutsch-östereichischer Operation in Nordost-Ecke Serbiens, die von General von Falkenhayn mündlich in Aussicht gestellt worden war, verlautet hier bisher nichts. Angelegenheit ist infolge österreichischer Niederlage in Serbien und völligen Versagens der militärischerseits geplanten Aktionen zur Ermöglichung des Munitionstransports nach Türkei nur noch dringlicher geworden. Darf daher bitten, bei Oberster Heeresleitung auf tunlichst schleunige entgegenkommende Antwort hinzuwirken.