1916-08-16-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 20202
Zentraljournal: 1916-A.S.-
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 08/16/1916 02:05 PM
Praesentatsdatum: 08/16/1916
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 55
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Staatsekretär des Auswärtigen Amts (Jagow) an den Gesandten in Bukarest (Bussche-Haddenhausen)

Telegraphischer Erlaß


Berlin, den 16. August 1916

Abschrift.

Auf Telegramm Nr. 54.

Geheim.

Anheimstelle den König an der Hand von Truppenaufstellungen darauf hinzuweisen, daß die Befürchtung naheläge, daß die Russen versuchen würden, durch Rumänien durchzumarschieren. Grenze sei von rumänischen Truppen entblößt. Wenn Russen einrückten und Rumänen sie nicht sofort zurückschlügen, kämen die Bulgaren, die sonst ruhig bleiben würden, in die Zwangslage, zur Abwehr auch einzumarschieren. Die stattgehabten weitgehenden Verhandlungen könnten Russen zu dem Glauben veranlaßt haben, daß Rumänien wenigstens ihren Durchmarsch ruhig hinnehmen würde.

Angriff Sarrail habe zwar eingesetzt, auch würde seitens unserer und bulgarischer Truppen Abwehr erfolgen, wir würden uns aber dort nicht zu weit engagieren, da Sarrails Truppen zu schwach für wirksame Offensive.

Gerüchte, daß Reise von Kanzler und mir nach Wien wegen angeblichen Niederbruchs der Donaumonarchie erfolgte sind erfunden. Zweck war nur Besprechung laufender Fragen. Im Gegenteil haben wir trotz Stanislau und Görz in Wien nur festen Willen zum weiteren Durchhalten gefunden.


[von Jagow]



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