1914-09-15-DE-005
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Quelle: DE/PA-AA/R 19902
Zentraljournal: 1914-A-22246
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 09/15/1914 07:15 PM
Telegramm-Ankunft: 09/15/1914 09:25 PM
Praesentatsdatum: 09/16/1914 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 44
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Botschafter in Konstantinopel (Wangenheim) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 44.

Luxemburg, den 15. September 1914

Ich telegraphiere nach Wien: Vertraulich.

Im Anschluß an Telegramm aus Bukarest, worin Herr Roselius berichtet, daß Lage in Rumänien sehr kritisch wird.

Möglichst schleunige Verhandlungen zwischen Wien und Bukarest sind dringend notwendig, um kritische Lage abzuwenden, da König allein nicht stark genug sein dürfte, der allgemeinen Stimmung zu widerstehen. Auch stärkere Bearbeitung der rumänischen öffentlichen Meinung mit Geld seitens Österreichs erscheine erforderlich. Wir tun was wir können. Sollte es trotz alledem wirklich zu einem Einmarsch der Rumänen in Bukowina und Siebenbürgen kommen, so müßte Österreich angesichts der jetzigen militärischen Gesamtlage sich mit einem Protest begnügen und Rumänen einrücken lassen ohne Widerstand zu leisten. Rumänen würden dann wahrscheinlich Länder nur besetzen nicht aber Rußland weitergehende Waffenhilfe leisten. Eine Zersplitterung der österreichisch-ungarischen Streitkräfte könnte verhängnisvoll werden. Dasselbe gilt für Trentino.“


[von Bethmann Hollweg.]



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