1915-04-16-DE-007
Deutsch :: de
Home: www.armenocide.net
Link: http://www.armenocide.net/armenocide/armgende.nsf/$$AllDocs/1915-04-16-DE-007
Quelle: DE/PA-AA/R 1915
Zentraljournal: 1915-A.S.-1698
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 116
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts (Jagow) an das Große Hauptquartier (Bethmannn Hollweg)

Telegraphischer Bericht



Nr. 116

Berlin, 16.4.15

Abschrift

Im Anschluß an Telegramm Nr. 91.

Djavid Bey welcher Anleiheverhandlung hier erledigt hat wünscht sehr vor seiner Rückkehr nach Konstantinopel noch Besuch im Hauptquartier zu machen. Zwischen ihm und Halil bestehen Eifersucht und Mißtrauen. Nachdem letzterer dort gewesen, möchte Djavid nicht gegen ihn zurückstehen, wäre aber mit ihm zusammen nicht gern gereist.

Im Hinblick auf schlechten Eindruck der Aeußerungen des Feldmarschalls v. d. Goltz möchte ich Empfang dringend empfehlen. Djavid ist sehr intelligent und als einzige Finanzkapazität von großem Einfluß in Konstantinopel, steht sich z.Z. auch sehr gut mit Talaat. In der Schweiz scheint er sich seinen französischen Freunden gegenüber durchaus korrekt benommen zu haben. Er ist sehr eitel und guter Behandlung zugänglich. Freundliche Aufnahme, namentlich auch seitens Militärs, würde oben erwähnten schlechten Eindruck wesentlich verwischen. Darf um Weisung bitten, ob und wann Djavids Besuch genehm.


[Jagow]
[Großes Hauptquartier (Treutler) an Auswärtiges Amt (Nr. 293) (A.S. 1698)]

Antwort auf Telegramm Nr. 116. {A.S. 1628}

Seine Majestät würden Djavid Bey, falls nichts dazwischen kommt am Donnerstag sehen können.



Copyright © 1995-2024 Wolfgang & Sigrid Gust (Ed.): www.armenocide.net A Documentation of the Armenian Genocide in World War I. All rights reserved