„Durch unmittelbare Verhandlungen zwischen Radoslawoff und mir ist das Zusammengehen Bulgariens mit uns meiner Meinung nach gesichert und hoffentlich in 2 Tagen unterschrieben.
Immerhin ist es nicht ganz ausgeschlossen, daß die Anerbieten des Vierverbandes die Bulgarien noch in letzter Stunde auf die feindliche Seite ziehen, besonders wenn auf Anstiften des Vierverbandes eine Gewalttat einen Regierungswechsel in Bulgarien herbeiführt. Jedenfalls glaube ich nicht mehr, daß Bulgaren länger neutral bleiben werden. Sie werden jetzt entweder mit oder gegen uns marschieren. In letzterem Falle können wir uns hinter der Tschataldschalinie und Bulairstellung in unserer jetzigen Lage nicht mehr lange halten.
Euere Exzellenz bitte ich, mir offen zu sagen, ob wir in diesem Falle durch einen deutsch-österreichischen Vormarsch durch Serbien und Bulgarien auf eine Entlastung rechnen dürfen oder ob Euere Exzellenz im Interesse des gemeinsamen großen Zieles die in Rußland freiwerdenden deutsch-österreichischen Kräfte an anderer entscheidenderer Stelle einsetzen wollen und die Dardanellenverteidigung in dieser Zeit daher für weniger wichtig halten.
Enver.
Euere Exzellenz bitte ich General von Falkenhayn vorzuschlagen, Antwort auf Telegramm Envers dilatorisch zu behandeln bis türkisch-bulgarisches Abkommen tatsächlich perfekt ist, da bejahende Antwort Widerstand der Türken gegen Abtretungen verstärken, verneinende ihnen Gedanken einer Verständigung mit Entente nahelegen könnte.