Habe keine Anhaltspunkte dafür und glaube auch nicht, daß König Konstantin hinter unserem Rücken mit der Entente wegen etwaigen Anschlusses verhandelt.
Sehr charakteristisch, daß Bulgaren in dieser Beziehung Mißtrauen äußern: Es ist das Widerspiel der hier zu beobachtenden Erscheinung, wo man uns den König Ferdinand verdächtig zu machen sucht. König Konstantin wird m.E. an seiner sogenannten Neutralitätspolitik, solange irgend angängig, festhalten.
Wobei nicht etwa restlose Sympathie mit uns das ausschlaggebende Motiv bildet.
Da wir ihn bisher durch weitgehendes Entgegenkommen in gewissem Sinne verwöhnt haben, wird er auch fernerhin uns gegenüber noch häufig genug fordernd auftreten, und wenn er seine Wünsche nicht genügend berücksichtigt glaubt, uns, wie ja schon öfter, seinen „unvermeidlichen“ Übertritt ins gegnerische Lage ankündigen.
Unsere Feinde haben es jetzt darauf abgesehen, Griechenland durch fortgesetztes Terrorisieren für ihre Zweck mürbe zu machen und womöglich zu irgendeinem verzweifelten Entschluß zu drängen, sei es
1. zur Kriegserklärung an die Entente, sei es
2. zu Übertritt an ihre Seite,
und da glaube ich bis auf weiteres allerdings, daß König Konstantin, wenn sich die Lage einmal dahin zuspitzen sollte, der zweiten Eventualität zuneigen würde, was dann uns …[Gruppe unverstdl.]… die wir ihn wirtschaftlich nicht so hart bedrängen können, mit der dira necessitas gerechtfertigt werden würde.