Radoslawow erzählte mir, er habe nunmehr den rumänischen Gesandten Derussi empfangen und diesem seine Hetze gegen König Ferdinand und die bulgarische Regierung vorgehalten. Derussi habe die ihm vorgeworfenen Äußerungen eifrig bestritten und in gewohnter Weise versichert, Rumänien wünsche zu Bulgarien freundschaftliche Beziehungen, die ja für beide Länder das einzig richtige seien. Er, Radoslawow, habe dann das Handelsabkommen erwähnt und betont, daß Rumänien, wenn es hier nicht böses Blut machen wolle, den Bulgaren notwendige Artikel wie Benzin und vor allem Salz liefern müsse. Darauf habe Derussi erwidert, Rumänien könne wegen des Druckes der Entente mit Bulgarien nicht öffentlich ein Abkommen schließen, er sei aber ermächtigt, Radoslawow mitzuteilen, daß man in Bukarest gern bereit sei, sich mit ihm unter der Hand wegen jedes einzelnen Falles zu verständigen.
Radoslawow will jetzt zunächst Salz verlangen.
Auf meine Frage, ob Derussi von Truppenbewegungen etwas erwähnt , erwiderte Radoslawow, Derussi habe hauptsächlich gefragt, ob Türken an der Dobrudschagrenze zu erwarten, was er, Radoslawow, verneint, da sie für die Bukowina bestimmt; dagegen habe er absichtlich, um Derussi Angst zu machen, hinzugefügt, daß vielleicht deutsche Truppen zu erwarten. Im übrigen habe er Derussi gesagt, die Rumänen seien über die in der Donaugegend stehenden Truppen durch ihre Spione jedenfalls besser unterrichtet, wie er, Radoslawow, selbst.