1916-09-29-DE-003
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Quelle: /PA-AA/R 20101
Zentraljournal: 1916-A-26498
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 09/29/1916 01:30 PM
Telegramm-Ankunft: 09/29/1916 11:53 PM
Praesentatsdatum: 09/30/1916 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 249
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Botschafter in außerordentlicher Mission in Konstantinopel (Wolff-Metternich) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Therapia, den 29. September 1916

Der hiesige griechische Gesandte sprach sich mir gegenüber gestern über die Lage in Griechenland folgendermaßen aus:

Das ganze Land sei in zwei Parteien gespalten: Alt-Griechenland, die Hauptstadt und der Peloponnes ständen auf Seite des Königs, Mazedonien, Salonik und die Inseln folgten Venizelos und seinen republikanischen Ideen. Die Wahlen seien vorläufig wieder verschoben, Der für die Haltung der Flotte maßgebende Admiral Konduriotis sei für Eintritt Griechenlands in den Krieg an der Seite der Entente. Er habe von jeher den Standpunkt vertreten, daß Griechenland mit den Waffen gegen Bulgarien vorgehen müsse, wenn diese griechisches Gebiet beträten. Man müsse also mit einer den Zentralmächten feindlichen Haltung der griechischen Flotte rechnen. Augenblicklich herrsche Verstimmung in Griechenland, weil bulgarische Truppen entgegen früheren Versicherungen die Städte Kavalla, Drama und Seres besetzt hätten und an vielen Stellen die griechische Bevölkerung vertrieben und schlecht behandelten. Die griechische Regierung habe dieserhalb bei Bulgarien protestiert, ebenso gegen Gefangennahme einer griechischen Kompagnie durch die bulgarische Armee.


[Metternich]



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