1915-11-20-DE-004
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Quelle: DE/PA-AA/R 20194
Zentraljournal: 1915-A.S.-5766
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 11/20/1915 08:30 PM
Telegramm-Ankunft: 11/21/1915 01:52 AM
Praesentatsdatum: 11/21/1915 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 1540
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Bukarest (Bussche-Haddenhausen) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Bukarest, den 20. November 1915

Antwort auf Telegramm Nr. 1292 {A.S. 5666}.

Anläßlich einer Audienz hatte ich heute Gelegenheit mit Seiner Majestät dem König über die Möglichkeit eines russischen Durchmarsches durch Rumänien zu sprechen und ihm zu sagen, daß mit uns Abmachungen getroffen werden können, um zu verhindern, daß Rumänien zum Kampfplatz zwischen uns und den Russen werde. Der König erwiderte, daß er einen russischen Durchmarsch nicht befürchte. Rumänien habe in Petersburg wissen lassen, daß ein solcher Schritt bewaffnetem Widerstand begegnen werde. Hierin sei er nicht nur mit Bratianu eines Sinnes, er wisse ganz genau, daß auch die anderen Kabinettsmitglieder diese Ansicht teilten, wie mehrere ihm persönlich erklärt hätten. Der König erklärte mir ferner emphatisch, daß Rumänien „einstweilen unbedingt“ neutral bleiben werde. Ich verstehe das so, daß Rumänien keinesfalls gegen uns gehen wird.

Der König war recht guter Dinge und meinte, daß das unmäßige Geschimpfe Filipescus und seiner Anhänger nur gut sei; auf diese Weise würden immer mehr Leuten die Augen geöffnet und die Hetzer würden schließlich ohne Anhänger bleiben.


[Bussche]



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