Ich habe dem Grafen Berchtold die Gründe auseinandergesetzt, aus denen es für uns jetzt nicht möglich ist, Österreich weitere militärische Hilfe zu senden. Der Minister wird Freiherrn von Hötzendorff eingehend verständigen. Er würdigte durchaus die Tatsache, daß wir, ehe nicht unser Rücken in Preußen frei ist, nicht den Vorstoß auf Sieldce machen können. Mit Genugtuung begrüßt Graf Berchtold die Versicherung, daß wir, wenn dies eingetreten, gemeinsame Aktion mit Österreich beginnen würden.
Was die Frage des eventuell an Rumänien zu zahlenden Preises für dessen aktives Mitgehen anlangt, so äußerte sich Graf Berchtold erneut und sehr bestimmt in dem von mir in meinem Telegramm Nr. 365 gemeldeten Sinne. Die Gründe, die er mir für eine Ablehnung der rumänischen Forderungen gegeben, seien für Österreich-Ungarn so durchschlagend, daß ein Eingehen auf letztere für jeden Staatsmann hier völlig ausgeschlossen sei. Bei seinem letzten Vortrag, den er seinem Kaiser über diese Sache gehalten, habe er eine deutliche Verstimmung bei Seiner Majestät wahrnehmen können und er könne mir sagen, daß der Kaiser eher abdizieren würde, als sich dem Gebot Rumäniens zu beugen. Er selbst, der Minister, wie auch Graf Augkh und Tisza würden gleichfalls eine solche Politik nicht verantworten können und zurücktreten.
Graf Berchtold wird den hiesigen Standpunkt noch durch Prinz Hohenlohe eingehend darlegen