1914-08-13-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/R 1913
Zentraljournal: 1914-A-17134
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 08/18/1914 03:00 PM
Telegramm-Ankunft: 08/18/1914 09:47 PM
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 286
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Gesandte in Athen (Quadt zu Wykradt und Isny) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 286
Athen, den 18. August 1914

Türk. Gesandter zeigt mir soeben Telegramm seiner Regierung, worin er beauftragt wird, Griechischer Regierung noch einmal strikte Neutralität der Türkei in allgemeinem Konflikt mitzuteilen. Vielleicht hängt Maßregel mit dem von Presse gemeldeten Verkauf deutscher Kriegschiffe zusammen, der hier sehr beunruhigt hat.

Türk. Gesandter hat gleichzeitig Auftrag erhalten, Griechischer Regierung in Inselfrage den Vorschlag zu machen, dass Chios, Mytilene, Lemnos und Samos unter türkischer Oberherrschaft unter einen türk. christlichen Gouverneur kommen sollen. Einkünfte würde ausser dem, was für Dette Publique bestimmt sei, für Lokalinteresse verwendet. Mein türkischer Kollege sagt, er habe Constantinopel telegraphiert, es erscheine ihm unmöglich, dass Griechenland den Vorschlag annehmen könne. Wahrscheinlich wird man hier arrogante türkische Forderung mit Ankauf der Göben begründen; da aber Griechenland nicht mit uns geht und vielleicht für Serbien eintritt, können uns seine weiteren Schicksale wohl gleichgültig sein.


[Quadt]

[Antwort Jagow (Nr. 143)]


Auf Tel. Nr. 286

Geheim. Zu Epp. ausschließlich persönlicher Information: Wir haben engen Anschluß an Türkei erreicht. Goeben in Dardanellen eingelaufen, ist nicht verkauft. Pressemeldung von Pforte verbreitet, um Anschein ihrer Neutralität noch länger zu wahren. Türkei möchte etwas gegen Rußland unternehmen, wird aber wegen noch unklarer Haltung Bulgariens sich eventuell durch Entente mit Griechenland sichern wollen.



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