1916-02-29-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20196
Zentraljournal: 1916-A.S.-772
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 02/29/1916 04:40 PM
Telegramm-Ankunft: 02/29/1916 04:50 PM
Praesentatsdatum: 02/29/1916 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 121
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der AA-Vertreter im Großen Hauptquartier (Treutler) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Gr. Hauptquartier, den 29. Februar 1916

Ich habe General v. Falkenhayn darauf aufmerksam gemacht, daß die häufigen Anfragen Hakki Paschas darauf schließen ließen, daß die Türken den eventuellen Bruch mit Amerika sehr ungern sehen würden. Aus seiner Antwort sah ich, daß er trotz der guten Fortschritte bei Verdun an seinem Plan des rücksichtslosen Ubootkrieges festhält.

Gleichzeitig erwähnte er allerdings den großen Vorteil, den uns die Minenlegung brächte, womit ich mich sehr einverstanden erklärte. Er will den Admiral von Holtzendorff bitten, doch nach Tunlichkeit auch die Zugänge nach Liverpool mit Minen zu sperren.

Admiral v. Müller übersendet mir eben die beiden ersten Gutachten zu der Denkschrift „Die englische Wirtschaft und der Ubootkrieg“, die Herr Holtzendorff ihm geschickt hat. Das erste ist von Schinkel Hamburg, das zweite von Oberfinanzrat Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Dresdener Bank. Beide natürlich ungemein zustimmend.

Ich finde die Denkschrift ganz unbegreiflich leichtsinnig in ihren Schlüssen, während das statistische Material recht sorgfältig zusammengestellt scheint und dadurch geeignet ist, Unwissende zu kaptivieren.


[Treutler]



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