1916-10-21-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 20204
Zentraljournal: 1916-A.S.-
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 10/21/1916 11:45 AM
Praesentatsdatum: 10/21/1916 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 684
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Staatsekretär des Auswärtigen Amts (Jagow) an den Gesandten in Athen (Mirbach)

Telegraphischer Erlaß


Berlin, den 21. Oktober 1916

Abschrift.

Theotoky erhielt heute 21. Oktober via Rom Bern Telegramm des Königs wonach der inzwischen bewilligte neue Kredit von 40 Millionen für Nationalbank bei holländischen, schweizerischen oder amerikanischen Banken eröffnet werden soll. Theotoky antwortet daß dieser Wunsch wegen unserer Valuta unerfüllbar. Er bittet den König auch im Hinblick auf vielleicht notwendig werdende weitere Vorschüsse sich mit dem bei Bleichröder eröffneten Kredit zu begnügen.

Euer Hochwohlgeboren wollen im gleichen Sinne auf den König einwirken. Zu Rücksichten auf Valuta und künftige Vorschüsse hinzu kommt Unsicherheit dortiger Verhältnisse. Trotz Vertrauens zu Seiner Majestät können wir der Reichsfinanzverwaltung unmöglich Hergabe so bedeutender Beträge ins Ausland zumuten auf die Gefahr hin daß Entente gleich darauf König absetzt, Griechenland vollends vergewaltigt und unser Geld für Venizelos und zum Kriege gegen uns verwendet. Anders lägen die Dinge wenn der König sich entschlösse durch offenen Anschluß an uns die Situation endgültig zu klären.


[Jagow]



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