1916-09-02-DE-005

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Quelle: /PA-AA/R 20099
Zentraljournal: 1916-A-25495
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Praesentatsdatum: 09/20/1916 p.m.
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017

Der Gesandte in Bukarest (Bussche-Haddenhausen) an den Reichskanzler (Bethmann Hollweg)

Bericht

Bukarest, den 2. September 1916

Obwohl man sich offiziell den Anschein gab, dass man nur den Krieg gegen Oesterreich-Ungarn wolle und erklärt habe, so: Generalsekretär Gesandter Nano bei der Mitteilung von der Kriegserklärung Sonntag den 27. August, der Minister des Aeussern Porumbaro mir gegenüber am Montag den 28. August, Premierminister Bratianu dem amerikanischen Gesandten gegenüber am Montag, und viele andere, wurden schon Sonntag nachmittag viele Deutsche, darunter die Herren der Zentraleinkaufsgesellschaft, Mayer, Brütt und von Engelbrechten, verhaftet und ins Internierungslager nach Jalomitza überführt. Wie aus dem anliegenden Regierungsdekret hervorgeht, sollen dort alle männlichen Oesterreicher, Ungarn, Deutsche, Türken und Bulgaren über 16 Jahre untergebracht werden. Ich höre durch die Prinzessin Stirbey, der ich geschrieben und die ich gebeten hatte, ihren Einfluss geltend zu machen, dass die barbarische Massnahme der Internierung aufgehoben werde, und von der anderen Seite, dass die Internierung für die meisten Leute nur von kurzer Dauer sein soll. Ich zweifle daran und habe den amerikanischen Gesandten scharf gemacht, gegen diese Massnahmen zu protestieren und zu versuchen, durchzusetzen, das die Deutschen , die abreisen wollen, das Land verlassen dürfen, die anderen aber aus dem Internierungslager entlassen werden, wo sicherlich bei der hiesigen Unordnung haltlose Zustände herrschen werden. Da ein Verlassen Rumäniens nur über Russland möglich ist, wird die Abreise der Reichsangehörigen nur mit grossen Schwierigkeiten zu erreichen sein.

Bussche