1915-12-25-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 20036
Zentraljournal: 1915-A-37016
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Das Auswärtige Amt an Wilhelm II.

Bericht


Berlin, den 25. Dezember 1915

Euerer Majestät wage ich alleruntertänigst zu melden, daß der griechische Gesandte das ehrerbietigst beigefügte Telegramm Seiner Majestät des Königs von Griechenland erhalten und mir davon Mitteilung gemacht hat. [siehe das als Anlage wiedergegebene Dok.]

Euer Majestät Generalstabchef, mit dem ich mich wegen des Inhalts in Verbindung gesetzt habe, erklärte die Mehrzahl der Bedingungen für militärisch unannehmbar [Wilhelm II: richtig]

In politischer Hinsicht bin ich überzeugt, daß Bulgarien keinesfalls in die Überlassung von Monsatir willigen wird [Wilhelm II: richtig]. Ich befürchte sogar, daß unter den jetzigen Umständen, das heißt nachdem die vereinbarte Neutralisierung von Doiran und Gewgeli sich nicht hat durchführen lassen, Bulgarien nur schwer zu einem Verzicht auf die genannten Gebiete zu bewegen sein wird. [Wilhelm II: ausgeschlossen ich thue es jedenfalls nicht]

Euerer Majestät Genehmigung vorausgesetzt, möchte ich dem griechischen Gesandten zunächst nur antworten, daß die Bedingungen, deren Verfasser jedenfalls im griechischen Generalstab zu suchen sind [Wilhelm II: oder im Ententelager! Was noch wahrscheinlicher ist! Um Zwist zwischen uns und Bulgarien zu erzeugen!], diesseits einer sorgfältigen Prüfung unterzogen wurden, daß mir ein Teil [Wilhelm II: der größte] derselben aber ohne die genügende Kenntnis oder Berücksichtigung der tatsächlichen Lage [Wilhlem II: die ist gar nicht berücksichtigt!] der Dinge gestellt und daher beim besten Willen kaum [Wilhelm II: nicht!] erfüllbar zu sein scheinen. [Wilhelm II: Die ganze Sprache ist überhebend und lächerlich, jedenfalls auf die andere Seite [?] berechnet! Ich gehe auf solches Zeug nicht ein! Jetzt heißt es erst die Bulgaren und dann die Griechen!]


[ohne Unterschrift, Verfasser vermutlich Jagow]
Anlage
Constantin Rex.


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