1916-08-19-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 20202
Zentraljournal: 1916-A.S.-2885
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 08/19/1916 02:50 PM
Telegramm-Ankunft: 08/19/1916 04:59 PM
Praesentatsdatum: 08/19/1916 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 554
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der AA-Vertreter im Großen Hauptquartier (Gruenau) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Pleß, den 19. August 1916

Abschrift.

Eilt!

General v. Falkenhayn läßt Euere Exzellenz Telegraphieren:

„General Gecoff drahtet 19.8.:

„Die griechische Regierung wurde gestern von der deutschen und bulgarischen Regierung benachrichtigt, daß bei dem Vormarsch der deutschen und bulgarischen Truppen die griechischen Truppen sich zurückziehen müßten.

Wenn die griechischen Truppen sich nach dieser Warnung nicht zurückziehen, so wird unsere Armee ihren Marsch fortsetzen, bis die Griechen zurückgehen, oder ihre Waffen niederlegen. Wenn sie von der Waffe Gebrauch machen, werden wir sie als Feinde behandeln. Weitere Verhandlungen halte ich wegen der Eigenwilligkeit der griechischen Truppenführer für völlig nutzlos.

Unsere zweite Armee hatte gestern bedeutende Verluste durch griechisches Feuer.“

Ich nehme an, daß die Griechische Regierung nicht in der Lage gewesen ist, ihre an der Grenze stehenden Truppen rechtzeitig zurückzuziehen. Euere Exzellenz bitte ich umgehend ein erneutes Ersuchen an die Griechische Regierung zu richten, um weitere Zwischenfälle für unsere und die bulgarischen Truppen sicher zu verhindern, auch bitte ich nochmals zu betonen, daß wir und die Bulgaren bei unserem Vorgehen keinerlei politischen Ziele verfolgen, sondern einzig und allein das militärische Ziel, die Ententetruppen zu schlagen. Nur unter diesem Gesichtwinkel sind alle unsere Heeresbewegungen auf griechischem Boden zu beurteilen. Nachdem die Entente mit überlegenem Angriff nicht nur gedroht, sondern bereits damit begonnen hat, müssen alle anderen Rücksichten vor den rein militärischen Forderungen zurückstehen. Um den Gegner zu schlagen, müssen die deutsch-bulgarischen Truppen jedes ihnen im Wege stehende Hindernis ungesäumt mit Waffengewalt beseitigen.

Nr. 14203 P.“


[Grünau]
[Antwort Jagow (Nr. 949)]

Für General von Falkenhayn.

Antwort auf Tel. Nr. 554 vom 19.d.M.

Aufforderung von griech. Regierung ihre Truppen zurückzuziehen kann frühestens am 17. d.M. in Athen eingegangen sein. Habe soeben noch einmal dringend Weisung gegeben, Aufforderung zu wiederholen. Die Übermittelung der griechischen Befehle an ihre mazedonischen Vorposten braucht erfahrungsgemäß auch noch 1-2 Tage.



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