Paris vom 9. Juni: In meinen Unterhaltungen mit hohen Beamten des Ministeriums des Äusseren habe ich Eindruck gewonnen, dass wir uns in sehr gespannten Beziehungen mit Ententemächten befinden.
Ich hatte Unterredung mit Cambon, der von Briand beauftragt war in diplomatischen und vorsichtigen Worten Anfragen zu beantworten. Einzelheiten der zu treffenden Massnahmen wären noch nicht genau festgelegt.
Ich antwortete, die getroffenen Massnahmen seien sehr umfangreich und allgemein und würden den Erfolg haben die Bevölkerung auszuhungern.
Er erwiderte: Er bitte keine Präzisierung von ihm zu verlangen, es läge den Verbündeten keineswegs daran, die Bevölkerung auszuhungern, sondern zu zeigen, dass sie Waffen in den Händen hätten und diese brauchen würden. Übrigens würden zu treffende Massnahmen zur Kenntnis der griech. Regierung gebracht werden, wenn Verbündete endgültig Entschluss über die Einzelheiten gefasst hätten. Haltung Griechenlands sei leider eine zweideutige geworden. Um Misstrauen keinen Raum zu geben, blicken verbündete Kabinette dem Problem der augenblicklichen griech. Politik offen ins Auge. Situation sei bedenklich. (Fassung vor. Absatzes ist unsicher.)
Briand wird heftig angegriffen wegen seiner griechenlandfreundlichen Gefühle.
Verbündete Regierungen erwägen Schritte bei griech. Regierung, die auf Demobilmachung abzielen. Diese habe von der Sache Wind bekommen und sei zuvorgekommen, aber nur eine allgemeine Demobilmachung würde den Wünschen der Verbündeten entsprechen.“
Im Ministerium lehnt man es ab, dass den von der engl. Flotte getroffenen Massnahmen der Charakter einer Blockade beigelegt wird, man spricht daselbst von Kontrolle, die über die Versorgung ausgeübt würde, was der Versicherung Cambons entsprechen würde, dass Verbündete nicht beabsichtigen Bevölkerung auszuhungern. Wir befinden uns festen und unerschütterlichen Entschliessungen gegenüber.
Es bleibt abzuwarten, wie verbündete Kabinette die zu treffenden Massnahmen in Übereinstimmung bringen können, mit ihrem feierlich verkündeten Wunsch, der Bevölkerung nichts zu Leide tun zu wollen. Schutzmächte würden alle Massnahmen treffen, die sich aus Verträgen von 1830 ergeben, um Freundschaft und Verfassung Griechenlands zu schirmen.