1915-05-27-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20186
Zentraljournal: 1915-A.S.-2625
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 05/27/1915 12:20 PM
Telegramm-Ankunft: 05/27/1915 01:17 PM
Praesentatsdatum: 05/27/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 77
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der AA-Vertreter im Großen Hauptquartier (Treutler) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 77.

Schloß Pleß, den 27. Mai 1915

General von Falkenhayn bittet mich folgendes zu drahten:

„Zu Telegramm des Gesandten in Bukarest über den dort verbreiteten Glauben, daß die Italiener bald und gründlich geschlagen werden würden.

Der Gesandte wird über Vorgänge auf italienischem Kriegsschauplatz schnell und eingehend unterrichtet werden. Im übrigen wäre es zweckmäßig, wenn er jenem Glauben mit dem Hinweis darauf entgegentreten wollte, daß ein wirkliches Schlagen der Italiener erst erfolgen wird, wenn man deren Armee in einem Gelände fassen kann, in dem größere Truppenmassen sind und daß eine deutsche Offensive in die Poebene nach der allgemeinen Lage vorläufig wohl kaum in Frage kommt.

Falkenhayn.“

Der grundsätzliche Gedanke dieser Direktive erscheint durchaus nützlich; ich möchte nur glauben, daß die zum Schluß beigefügte Formulierung desselben, welche die geringe Aussicht deutscher Offensive in der Poebene unterstreicht, zunächst noch nicht verwertet werden sollte, um keine zu große Enttäuschung hervorzurufen.


[Treutler]



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