1915-02-02-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/R 20177
Zentraljournal: 1915-A.S.-446
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Praesentatsdatum: 02/03/1915 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 121-r
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Generalstabschef (Falkenhayn) an das Auswärtige Amt

Schreiben



Nr. 121 r

Gr. H. Q., den 2. Februar 1915

Geheim!

Anliegendes Telegramm an Exzellenz Enver mit der Bitte um Weiterbeförderung


Falkenhayn
Anlage.

An Exzellenz Enver

Auf Telegramm vom 31. Januar.

Dortige Operationsabsichten entsprechen den Ansichten der deutschen Obersten Heeresleitung durchaus. Die Defensive am Kaukasus, die Offensive nach Persien und gegen Aegyten sind sehr geeignete Unternehmungen. Besonders die Operation am Suez-Kanal müßte mit allen Mitteln gefördert werden. Auch wenn sie zunächst nur zur dauernden Bedrohung der englischen Kanalstellung führen sollte, würde Großes erreicht sein. Es liegt deshalb keine Veranlassung für die vierte Armee vor, sich, wenn sie des Erfolges nicht sicher zu sein glaubt, einem ernsten Rückschlag auszusetzen. Auch mit Rücksicht auf die Wirkungen, die ein Fehlschlag dort auf die aufflammende muhammedanische Bewegung in Afghanistan, im Sudan und bei den Senussi haben könnte, empfiehlt sich eine gewisse Vorsicht bei den Bewegungen dieser Armee.

Im Übrigen vertraut die deutsche Heeresleitung fest der altbewährten Tapferkeit des verbündeten Osmanenheeres und seiner umsichtigen Führung.


Falkenhayn.



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