1909-04-17-DE-004
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Quelle: DE/PA-AA/R 13182
Zentraljournal: 1909-A-06746
Erste Internetveröffentlichung: 2009 April
Edition: Adana 1909
Telegramm-Abgang: 04/17/1909 08:05 AM
Telegramm-Ankunft: 04/17/1909 11:45 AM
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 23
Letzte Änderung: 03/23/2012


Der Staatsekretär des Auswärtigen Amts (Schoen) an den Kaiser und König (Wilhelm II.)

Telegraphischer Bericht



Nr. 23
Die im Anmarsch auf Constantinopel befindlichen zu den Jungtürken haltenden Truppen aus Saloniki u. Adrianopel concentrirten sich in Tschafaldja. Von Constantinopel wird versucht, sie umzustimmen, bisher anscheinend ohne Erfolg. Lage ernst. In Stambul Ratlosigkeit u. Entschlußunfähigkeit. Militär-Attaché Enver Bey ist unter [Vorwand] schwerer Erkrankung seiner Mutter nach Saloniki abgereist offenbar um dort führende Rolle zu übernehmen.

In Adana Brandstiftung u. blutige Ausschreitungen, wobei auch Deutsche gefährdet. Auf Anregung Frh. v. Marschall’s u. im Einklang mit Admiralstab ist Euer Majestät Schiff Loreley zum Schutz der Deutschen nach Mersina beordert. Andere Mächte bereiten ebenfalls Hülfs-Aktionen vor. Falls allgemeine Lage in türkischen Provinzen sich verschlimmert u. Fremde ernstlich gefährdet, dürfte Entsendung weiterer Kriegschiffe in Frage kommen. [Bemerkung Wilhelm II.: „Bedenkliche Maßregel! In Zu diesem Augenblick nicht einen Pinaß mehr. Es werden soviel Schiffen der Mittelmeermächte vorhanden sein, die die Ruhe in den Häfen aufrecht erhalten werden. Ich schicke kein Schiff, ehe England nicht von zu Hause verfügt zu detachieren!] Wir erwarten in dieser Hinsicht noch nähere Nachrichten von Freiherrn v. Marschall

Alleruntertänigst


[Schoen]



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