1915-10-27-DE-004
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Quelle: DE/PA-AA/R 20022
Zentraljournal: 1915-A-31341
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 10/27/1915 03:00 PM
Telegramm-Ankunft: 10/30/1915 05:50 AM
Praesentatsdatum: 10/30/1915 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 667
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Sofia (Michahelles) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Sofia, den 27. Oktober 1915

Zugleich [für Oberste Heeresleitung] und Generalstab.

[General Jekow teilte mir gestern vertraulich mit, dass er seit einigen Tagen von einem Beauftragten Enver Paschas, angeblich einem früheren ottomanischen Offizier, Arif Tahsin Bey, heimgesucht werde. Absicht dieses Mannes sei es für den Fall eines Kriege Bulgariens gegen Griechenland die mazedonische Bevölkerung im griechischen Küstengebiet zu einem Aufstand zu veranlassen. Er gibt an, versteckte Waffenlager in der Gegend von Drama, Serres und Kavala zu kennen. Da er sich auf Enver Pascha beruft, wies ihn Jekow nicht ab, gab ihm aber ganz ausweichend Bescheid.

Mir sagte Jekow wörtlich: den Türken scheint der Kamm zu schwellen, dass sie sich jetzt auch noch gegen Griechenland wenden wollen; hierin läuft unsere Politik auseinander; wir hoffen, dass Griechenland bald die Gelegenheit erfasst, mit uns die Franzosen aus Salonik zu vertreiben.]

Massow


[Michahelles]
[ Jagow an Treutler am 30.10. (Nr. 1483 u. 1484)]

1. Nr. 1483: Militärattaché Sofie telegrafirt „[ ]“

2. Nr. 1484: In Bezug auf Tel. (ob.g.Nr.1483).

Ich habe meinerseits Constantinopel nicht informiert, da ich annehme daß General von Falkenhayn Enver über Richtigkeit der Auslassung des türkischen Offiziers sondieren wird. Derartige Anwandlungen entsprechen leider dem jetzigen chauvinistischen Größenwahn der Türken.



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