1918-07-18-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/R14103
Zentraljournal: 1918-A-30714
Erste Internetveröffentlichung: 2000 März
Edition: Kaukasus Kampagne
Telegramm-Abgang: 07/18/1918
Telegramm-Ankunft: 07/20/1918 05:00 AM
Praesentatsdatum: 07/20/1918 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 1158
Zustand: A
Letzte Änderung: 03/23/2012


Der Botschafter in Konstantinopel (Bernstorff) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 1158

Pera, den 18. Juli 1918

Der Armenier Führer Aharonian war wieder bei mir, um verschiedene Klagen vorzubringen. In erster Linie handelt es sich um die armenischen Flüchtlinge, wegen deren ich schon mehrmals beim Großwesir vorstellig wurde. Dann bat Aharonian um Besetzung Armeniens durch österreichische oder deutsche Polizeitruppen. Er ist ebenso wie ich der Ansicht, daß Beschlüsse der Konferenz Schlag ins Wasser bedeuten werden, wenn betreffende Gebiete nicht durch deutsche oder österreichische Truppen besetzt sind. Schließlich war Aharonian sehr besorgt wegen einer Unterredung des Berliner Armenischen Delegierten mit Joffe. Dieser habe gesagt Rußland werde zur Not Georgien anerkennen aber nicht Armenien und Azerbeidjan. Lieber würde Rußland mit oder ohne Hülfe Deutschlands die Türkei mit Waffengewalt hinter die Grenzen von BrestLitowsk zurücktreiben. Die Armenier scheinen die Russenherrschaft ebenso sehr zu fürchten wie die Türken.

[Bernstorff]


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