1914-11-02-DE-004
Deutsch :: de
Home: www.armenocide.net
Link: http://www.armenocide.net/armenocide/armgende.nsf/$$AllDocs/1914-11-02-DE-004
Quelle: DE/PA-AA/R 20172
Zentraljournal: 1914-A-29222
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 11/02/1914
Telegramm-Ankunft: 11/02/1915 11:20 PM
Praesentatsdatum: 11/03/1914 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 533
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Gesandte in Bukarest (Bussche) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 533.

Bukarest, den 2. November 1914

General Iliescu sagte dem Militärattaché: er sei überzeugt, dass bisherige Haltung Rumäniens durch Ausbruch russisch-türkischen Kriegs keine Änderung erfahren wird; Gerüchte von bevorstehender Mobilmachung seien völlig aus der Luft gegriffen. Er persönlich halte Augenblick für denkbar günstig, um in Bessarabien einzurücken, was aber bei gegenwärtiger Stimmung im Lande unmöglich. Wenn öffentliche Meinung in Rumänien sich noch immer Deutsch- und Österreich-feindlich zeige, so sei dies allein die Schuld der ungarischen Regierung, die man fast herausfordernd nennen könne. Man sei auf das äußerste empört über Benehmen Tisza, der gesamte österreich-ungarische Politik leitet. Von letzterem angebotene Konzessionen seien geradezu beleidigend und würden, wenn bekanntgegeben, bei Rumänen diesseits und jenseits der Karpaten Sturm der Entrüstung hervorrufen. Iliescu ist nach wie vor der Ansicht, daß Autonomie für Transsylvanien und gewisse Konzessionen an Rumänien völligen Umschwung in der öffentl. Meinung herbeiführen werden.

[Bussche]



Copyright © 1995-2024 Wolfgang & Sigrid Gust (Ed.): www.armenocide.net A Documentation of the Armenian Genocide in World War I. All rights reserved