1916-09-22-DE-008
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Quelle: /PA-AA/R 20104
Zentraljournal: 1916-A-28504
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 09/22/1916
Telegramm-Ankunft: 10/20/1916 07:05 PM
Praesentatsdatum: 10/21/1916 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 580
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Gesandte in Athen (Mirbach) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Athen, den 22. September 1916

Zu heutigem Militärattaché-Telegramm. Es darf nicht verkannt werden, daß der Abtransport griechischer Truppen nach Deutschland hier unfreundliche, zum Teil auch nicht unbedenkliche Reflexwirkungen hervorgerufen hat.

Impulsive Temperamente wie Herr Stratos, erklären sich schon jetzt für Heraustritt Griechenlands aus der Neutralität auf Seite der Entente.

Aber auch die im besseren Gleichgewicht befindlichen Politiker unter unseren bisherigen Anhängern, wie die Herren Gunaris, der gegenwärtige Minister des Innern Rufos Canakaris und verschiedene andere sind, wenn nicht schwankend, so doch zum mindesten nachdenklich geworden.

Die uns bisher freundliche Presse bietet das gleiche Bild: „Embros“, z.B. hat bereits einen Artikel gebracht, der von einer Absage an uns nicht mehr ganz weit entfernt war. Andere Blätter, wie namentlich „Nea Imera“, deuten wenigstens an, daß es ihnen nicht leicht falle, an den bisherigen Richtlinien auch in Zukunft festzuhalten.

Bei dieser Sachlage würde ich es, auch vom politischen Gesichtspunkt aus, nur willkommen heißen können, wenn etwa dem Gedanken einer Zurückbeförderung der griechischen Heeresangehörigen in ihre Heimat nähergetreten werden könnte.


[Mirbach]



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