„General von Falkenhayn bittet mich, folgendes zu drahten:
Falls überhaupt eine gemeinsame Operation gegen Serbien erfolgen sollte, wird der bulgarische Angriff sicher später als der deutsche stattfinden und zwar soviel später, daß niemand von Gleichzeitigkeit wird sprechen können.“
Seine Majestät der König war durch diese Nachricht sichtlich hoch befriedigt und erleichtert und erklärte, für ihn …[Gruppe unverständlich]… sei das Problem der Loslösung von Serbien damit entschieden. Herr Venizelos werde allerdings wohl anderer Ansicht sein.
Ich bemerkte, daß damit vielleicht die Voraussetzung für eine zweite Trennung von Herrn Venizelos gegeben sein könnte. Seine Majestät erwidert, er beschäftige sich dauernd mit dieser Eventualität: Es sei wirklich kaum noch möglich mit einem Manne zusammenzuarbeiten, der in …[Gruppe unverständlich… Frage den diametral entgegengesetzten Standpunkt vertrete, der ihm z.B. gestern noch erklärt habe daß er gerade felsenfest von dem schließlichen Siege der Entente überzeugt sei. Aber die Krisis so zu konstruieren, daß Herr Venizelos zweiter Sturz in den Augen des großen Publikums nicht den Charakter einer Apotheose annehme, sei nicht ganz leicht.
Seine Majestät scheine jetzt gewisse Hoffnungen auf Unstimmigkeiten in der venizelistischen Partei zu setzen. Unbefriedigter Ehrgeiz bei der Verteilung Portefeuilles und wachsende Unzufriedenheit mit den selbstherrlichen Allüren des Premiers hätte gewisse separatistische Strömungen innerhalb der Partei gezeitigt. Unter den Mißvergnügten befänden sich zwei immerhin so einflußreiche Männer, wie der Kammerpräsident Zavitsianos und der frühere Generalgouverneur von Kreta, Rufos, denen es immerhin gelingen sollte, eine genügende Anzahl persönlicher Anhänger mit sich zu ziehen, um eine nennenswerte Spaltung in der venizelistischen Peratei herbeizuführen.