1915-06-27-DE-004
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Quelle: DE/PA-AA/R 20188
Zentraljournal: 1915-A.S.-3379
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Telegramm-Abgang: 06/27/1915 11:28 PM
Telegramm-Ankunft: 06/28/1915 12:25 PM
Praesentatsdatum: 06/28/1915 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 170
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der AA-Vertreter im Großen Hauptquartier (Treutler) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Schloß Pleß, den 27. Juni 1915

Gesandter Bukarest hatte nach Wien telegraphiert, daß die Rumänien von der Heeresleitung zugesagte Unterstützung von zwei Divisionen und Artillerie Herrn Bratianu zu wenig erschiene. Es war darauf an Freiherrn von dem Bussche im Einverständnis mit General von Falkenhayn folgendes telegraphiert:

„Habe Herrn von Falkenhayn gesagt, daß Herr Bratianu die in Telegramm Nr. 8 aus Pleß zugesagten Truppen zu wenig findet, bitte erwidern Sie ihm, daß das Angebot keine Formsache gewesen sei, um scheinbar Vorteile zu gewähren, sondern bezweckt habe, Rumänien gegen Rußland wirklich zu beruhigen. Sollten die dort zunächst angegebenen und schätzungsweise als genügend betrachteten Truppen nicht hinreichen, so würden sie den Erfordernissen entsprechend vermehrt werden. Herr Bratianu kann überzeugt sein, daß wir keine deutschen Truppen detachieren würden, ohne sie so stark zu machen, daß sie keine Gefahr laufen, überwältigt zu werden.

Übrigens wird Sie vielleicht folgende eben von Westen eingegangene Meldung interessieren: An 2 Stellen vor der Front der 17. Reservedivision riefen die Franzosen gestern „La Russie caput“; derselbe Ruf soll vor der Front des 18. Armeekorps vernommen sein.“

Freiherr von dem Bussche antwortet soeben:

„Da Bratianu ängstlich, wird ihm vielleicht Inhalt Telgramms Nr. 16 aus Hauptquartier, wonach wir Rumänien mehr Hilfe wie bereits zugesagt leisten können, Eindruck machen. Er kommt heute gegen 5 in die Stadt und ich sehe ihn dann gleich.“


[Treutler]



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