Aus sicherer Quelle.
1. London 2. März: Die Bulgarophilen sind hier wieder tätig, indem sie behaupten, daß Entente aus angeblichem Entgegenkommen einer gewissen Partei in Bulgarien Vorteile ziehen könne. General Howell, der gegen Salonikexpedition war, sich jetzt aber in Salonik befindet, hat an engl. Auswärtiges Amt vertrauliches Memorandum in gleichem Sinne gerichtet. Herr Tsokoff, ehemaliger bulgarischer Gesandter in London, mit Russin verheiratet, arbeitet augenblicklich in Paris bei Berard und anderen Bulgarenfreunden in gleicher Angelegenheit.
2. London 7. März. Von Howell übersandtes Memorandum stammte aus bulgarischer Quelle, wurde aber von Howell stark unterstützt nachdem kommandierender englischer Admiral im Ägäischen Meer Kenntnis genommen. In Memorandum ist auf brutale bulgarische Weise gesagt, daß Besitzrecht Bulgariens auf ehemalige serbische Gebiete anerkannt werden müsse, da Serbien nicht mehr existiere, und daß Griechenland sich mit Geldentschädigung für Cavalla begnügen würde. Memorandum und gleichartige Unternehmungen der Bulgarenfreunde sind engl. Kabinett noch nicht amtlich bekannt, werden auch anscheinend auf starken Widerstand treffen. Aber Verständigung mit Bulgarien scheint von Italien und Rußland begünstigt zu werden, von Rußland unter Bedingung Abdankung Zars Ferdinand, wozu dieser zu Gunsten ältesten Sohnes bereit scheint. Es ist ebenfalls festgestellt, daß es bulgarischen Offizieren gelungen ist, nach Salonik zu kommen und sich in Verbindung mit Howell zu setzen, der ihnen als englischer Militärattaché vom Krieg 1912 recht gut bekannt ist.
Militär-Attaché Athen.