1916-07-09-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 20200
Zentraljournal: 1916-A.S.-2219
Erste Internetveröffentlichung: 2017 Juni
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1915.06-1916.12
Praesentatsdatum: 07/10/1916 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 86
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der AA-Vertreter im Großen Hauptquartier (Gruenau) an den Reichskanzler (Bethmann Hollweg)

Bericht


Großes Hauptquartier, den 9. Juli 1916

Vertraulich.

Bei Klärung der Frage, welche Unterstützung wir bei der bulgarischen Heeresleitung im Falle eines Eingreifens Rumäniens auf Seiten der Entente finden würden, stellte sich heraus, daß Bulgarien in nächster Zeit beabsichtigte, die beiden Flügel der an der griechisch-maezdonischen Grenze stehenden Armeen weiter auf griechisches Gebiet vorrücken zu lassen. Oberst Gantscheff ist hier im Auftrage des Generals Jekow lebhaft dafür eingetreten, daß General von Falkenhayn seine Zustimmung zu dieser Operation gibt. Da ein solches Vorgehen die Gefahr eines Konfliktes mit Griechenland in sich bergen, keinerlei nennenswerte Vorteile bringen, andererseits aber erhebliche bulgarische Kräfte binden würde, ist man hier dabei, den Bulgaren jegliche Betätigung im Süden auszureden und festzustellen, wieviel sie von ihren Reserven für den Norden freimachen können. Es wird angenommen, daß zwei Divisionen herausgezogen und nötigenfalls an die rumänische Grenze gebracht werden könnten. Es würden dann gegenüber der Entente immer noch sieben Divisionen (gleich 7 Korps) stehen, die einer etwaigen Offensive der Entente völlig gewachsen wären. Für die rumänische Grenze würden vier bulgarische Divisionen (gleich vier Korps) und die mazedonische Division (gleich ca. 1/2 Korps) zur Verfügung stehen.

Ich darf mir weiteren Bericht über den Verlauf der Verhandlungen gehorsamst vorbehalten.


v. Grünau



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