Herr Gunaris sagte mir, daß Italiens eventuelles Eingreifen, für sich allein betrachtet, ohne Einfluß auf Griechenlands Neutralitäts-Politik bleiben würde. Nur wenn Italiens Mitwirkung in die künftige Gestaltung der Schicksale des türkischen Reiches tief einschneidend eingriffe, würde Griechenland nicht umhin können, seine Stellung einer Revision zu unterziehen.
Als ich das Gespräch auf die zwischen Griechenland und Italien vorhandenen Interessengegensätze brachte und hierbei Herrn Gunaris auf Südalbanien wies, wo einzig und allein Italien die griechischen Ansprüche bekämpfe, zeigte der Ministerpräsident verhältnismäßig nur geringes Interesse.
Man hat sich eben hierzulande bereits zu fest in den Gedanken hineingelebt, jene Gebiete schon jetzt als ganz sicher gewonnen zu betrachten, dem nur noch die Legalisierung fehle.
Sollte es möglich sein, im weiteren Verlauf der Ereignisse statt „Südalbanien“ den konkreten Begriff „Valona“ zu setzen, würde das Interesse an der Frage ein viel lebhafteres werden.
Dagegen warf Herr Gunaris, ganz von sich aus, das Wort „Dodekanes“ ins Gespräch, womit er zu erkennen gab, daß der dort entstandene griechisch-italienische Widerstreit der Interessen ihn erheblich stärker beschäftigt.