Antwort auf Telegramm Nr. 9880 P. vom 25. November Ziffer 1:
Seine Majestät der König beauftragt mich durch Metaxa Ew. Exzellenz folgendes zu melden:
Seine Majestät hält den Augenblick für einen Defensivvertrag noch nicht für günstig und erbittet Ew. Exzellenz Stellungsnahme zu folgendem Vorschlag, der vorerst aber nur als unverbindliche Anfrage aufgefaßt werden soll:
Deutschland erklärt Seiner Majestät ungefähr folgendes:
Da Griechenland durch den Druck der Entente der Freiheit des Handelns beraubt ist und seine Rechte als neutraler Staat nicht ohne schwere Schädigung wichtiger Lebensbedingungen geltendmachen kann, so sieht sich Deutscher Kaiser in die Zwangslage versetzt, gegebenenfalls deutsche (und eventuell auch österreichisch-ungarische aber keinesfalls bulgarische) Truppen zur Befreiung des griechischen Bodens von den Ententetruppen in griechisches Gebiet einrücken zu lassen.
Deutschland erklärt aber ausdrücklich, daß es im übrigen die Integrität des griechischen Staates, sowie sämtliche Hoheitsrechte achten wird, daß Besetzung von griechischem Gebiet nur solange dauern wird, als militärische Notwendigkeit dazu zwingt, daß also die Räumung gegebenenfalls schon vor dem Friedensschluß erfolgen wird, und daß für alle durch kriegerische Handlungen entstandenen Schaden Ersatz befohlen werden wird.
Eine solche Erklärung bedürfe nicht der Billigung des Königs, wie ein Defensivvertrag, könne aber vom König gegebenenfalls veröffentlicht werden.
Falkenhausen.]
„[…]“
König Constantin scheint immer noch an Illusion festzuhalten, daß Angriff auf Entente nur durch deutsch-österreichische Streitkräfte - mit Ausschaltung bulgarischer - möglich sei.