Bulgarischer Gesandter Athen hat hierher gemeldet, daß er zuerst eine Unterredung mit Venizelos gehabt hat, der ihm mitteilte, falls Bulgarien gegen Serbien marschiere, werde Griechenland auf Grund seines Bündnisvertrags Serbien Hilfe leisten. Darauf habe ihn der König rufen lassen und ihm erklärt, er wolle die Neutralität aufrechterhalten auch wenn Bulgarien Serbien angreifen sollte. Da Venizelos eine entgegengesetzte Politik treiben wolle, möge Bulgarien ihm, dem König behilflich sein, Venizelos zu beseitigen. Um nun jeden Anlaß zu Konflikt tunlichst zu vermeiden, solle man in beiderseitigem Einverständnis an der bulgarisch-griechischen Grenze eine neutrale Zone abstecken, die von den Truppen beider Länder nicht betreten werde. Radoslawow ist mir diesem Vorschlag einverstanden und wird Offiziere zur Abstreckung dieser Zone delegieren.
Oberst Protogerow, der militärische Führer der Mazedonier, hat dem Ministerpräsidenten die Zusicherung erteilt, daß die Komitatschi die Distrikte Doiran und Gewageli nicht betreten werden; ein Offizier wird mit der Überwachung der Grenze speziell beauftragt.
Der hiesige griechische Gesandte hat heute dem Ministerpräsidenten im Auftrage seiner Regierung angezeigt, daß Griechenland ebenfalls zur bewaffneten Neutralität übergehe und seine gesamten Streitkräfte mobilisiere.