1915-10-15-DE-001-V

DuA Dok. 183 (gk. re.)

Der Botschafter in Konstantinopel (Wangenheim) an das Auswärtige Amt

Nr. 2359

Pera, den 15. Oktober 1915.

Der amerikanische Botschafter, Herr Morgenthau, mit welchem ich den im englischen Oberhaus und in der feindlichen Presse gegen die deutsche Regierung und die deutschen konsularischen Vertreter in der Türkei erhobenen Vorwurf der Begünstigung der Armenierverfolgungen besprochen habe, betonte wiederholt, er wisse genau, daß deutscherseits alles geschehen sei, um Ausschreitung verhindern und um die türkische Regierung von ihrem Vorgehen gegen den unschuldigen Teil der Armenier abzubringen. Auch sei ihm aus Berichten seiner Konsuln bekannt, daß sich die deutschen Konsuln stets und überall der Armenier angenommen haben.

Wangenheim.

Original-Fassung Wangenheim:


Mr. Morgenthau, mit welchem Angelegenheit eingehend besprochen, erklärte sich zu Dementi außerstande, will aber Bericht amerikanischen Konsuls Aleppo über Haltung Konsuls Rößler in Armenierfrage einfordern und nach Genehmigung seiner Regierung uns zur Verwendung überlassen.

Morgenthau betonte wiederholt, er wisse genau, daß deutscherseits alles geschehen sei, um die türkische Regierung von ihrem Vorgehen gegen den unschuldigen Teil der Armenier abzubringen und die Ausschreitungen zu verhindern. Auch sei ihm aus Berichten seiner Konsuln bekannt, daß die deutschen Konsuln sich stets und überall der unglücklichen Armenier angenommen haben.


Wangenheim.


Im Außenministerium redigierte Fassung zur Weiterleitung an diverse deutsche Stellen:

Der amerikanische Botschafter, Herr Morgenthau, mit welchem ich den im englischen Oberhaus und in der feindlichen Presse gegen die deutsche Regierung und die deutschen konsularischen Vertreter in der Türkei, in Sonderheit gegen Konsul Rößler erhobenen Vorwurf der Begünstigung der Armenierverfolgungen besprochen habe, will einen Bericht des amerikanischen Konsuls in Aleppo über die Haltung Rößlers in der Armenierfrage einfordern und nach Genehmigung seiner Regierung uns zur Verfügung überlassen.

Herr Morgenthau betonte wiederholt, er wisse genau, daß deutscherseits alles geschehen sei, um die die türkische Regierung von ihrem Vorgehen gegen den unschuldigen Teil der Armenier abzubringen und Ausschreitungen zu verhindern. Auch sei ihm aus Berichten seiner Konsuln bekannt, daß die deutschen Konsuln sich stets und überall der Armenier angenommen haben.


Wangenheim.

Pera, den 15. Oktober 1915


Im Anschluß an Telegramm Nr. 2354

Mr. Morgenthau, mit welchem Angelegenheit eingehend besprochen, erklärte sich zu Dementi außerstande, will aber Bericht amerikanischen Konsuls Aleppo über Haltung Konsuls Rössler in Armenierfrage einfordern und nach Genehmigung seiner Regierung uns zur Verwendung überlassen.

Morgenthau betonte wiederholt, er wisse genau, daß deutscherseits alles geschehen sei, um die türkische Regierung von ihrem Vorgehen gegen den unschuldigen Teil der Armenier abzubringen und die Ausschreitungen zu verhindern. Auch sei ihm aus Berichten seiner Konsuln bekannt, daß die deutschen Konsuln sich stets und überall der unglücklichen Armenier angenommen haben.


Wangenheim

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