Die Deutsch-Armenische Gesellschaft ist von den im Auslande lebenden Armeniern gebeten worden die Verteilung und Überweisung der von ihnen für ihre deportierten Stammesgenossen gesammelten Hilfsgelder, die bisher hauptsächlich über Amerika gingen, zu übernehmen und beabsichtigt zu diesem Zwecke den Pastor Stier nach der Türkei zu entsenden. Die Gesellschaft glaubt Reisezweck am besten dadurch zu erreichen daß ihr genannter stellvertretender Vorsitzender unter dem Vorwande türkischer Sprachstudien herkommt und eventuell irgendeine geeignete Stelle in Aleppo annimmt um sich unauffällig der nördlichen Zone des Deportationsgebietes zu nähern. Beides erscheint indes sehr bedenklich, da wir jedweden Schein der Einmischung in die armenischen Angelegenheiten vermeiden wollen.
Das Kaiserliche Konsulat ersuche ich um gutachtliche Drahtäußerung zu Vorstehendem und um eventuelle Vorschläge über die Wege auf welchen die Hilfsgelder zweckentsprechend geleitet werden könnten; vielleicht wäre Bernau die geeignete Persönlichkeit um unter Kontrolle der Konsulate die Gelder unauffällig zur Verteilung zu bringen.